Bereits zum dritten Mal ist die Denkfabrik mit ihren Projekten auf der Konferenz der DGOF (Deutsche Gesellschaft für Online-Forschung) vertreten. In diesem Jahr wurde die Konferenz vom März in den September verschoben und online durchgeführt. Doch auch in diesem Format waren gut 250 Fachbesucher vertreten und hatten Gelegenheit, Präsentationen und Postervorstellungen zu verfolgen und sich per Live-Chat zu äußern oder Fragen zu stellen.
Aus den Reihen der Denkfabrik stellte Malte Wattenberg die Ergebnisse des Projekts „Women Ressource 4.0“ vor.
Vollständige Referenz: Franken. S. & Wattenberg, M. (2020): Factors Influencing the Perception of Relevant Competencies in the Digitalized Working World, in: Struminskaya, B.; Keusch, F.; Hellwig, O.; Oglesby, S.; Stützer, C.M. & Wachenfeld-Schell, A. (eds.): 22nd General Online Research Conference, Proceedings, Berlin, S. 57-58
Die Autoren des kürzlich erschienenen Sammelbandes „Women Ressource 4.0 – Potenziale von qualifizierten Frauen für die Gestaltung der Digitalisierung“ beschäftigen sich mit der Fragestellung, wie man die Potenziale und Kompetenzen von qualifizierten Frauen für die Gestaltung der digitalen Transformation in Unternehmen erschließen kann. Neben Rechercheergebnissen und theoretischen Ansätzen werden in dem Fachbuch viele Praxisbeispiele und Fallstudien dargestellt, um mögliche Anwendungen und Best-Practices aufzuzeigen.
Beitragsübersicht:
Frauen in Führungspositionen in der Industrie 4.0: Status quo und Potenziale (Malte Wattenberg)
Chancen und Herausforderungen einer gender- und kulturbezogenen Diversität in der Belegschaft vor dem Hintergrund der digitalen Transformation (Lara Kempf)
Kompetenzen für die Industrie 4.0 – Ein Konzept für Frauen im MINT-Bereich (Nina Mauritz)
Weibliche Kompetenzen als Einflussfaktor auf agile Organisationsstrukturen im Kontext der Digitalisierung (Victoria Herr)
Diversity als Treiber der digitalen Transformation (Regina Ihl)
Frauen in der digitalisierten Arbeitswelt 2030 – eine Vision und der Weg dahin (Swetlana Franken)
Das Forschungsprojekt „Women Ressource 4.0“ hat nicht nur umfassende wissenschaftliche Erkenntnisse gebracht, die in diesem Fachbuch erläutert werden, sondern wichtige Signale an die Unternehmen, Verbände, Studierende und Lehrende gesendet: Es ist wichtig, Frauen an der Gestaltung der Digitalisierung und Industrie 4.0 stärker partizipieren zu lassen. Und ja, es ist durchaus möglich und realistisch – junge Frauen können und wollen mitgestalten! Sie besitzen die erforderlichen Kompetenzen, um Innovationen voranzutreiben, die Zukunft der Digitalisierung zu gestalten und gute Führungskräfte zu sein.
Das Fachbuch richtet sich an Führungskräfte und Personalverantwortliche in Unternehmen und Organisationen, die sich mit der Gestaltung der digitalen Transformation und Arbeitswelt 4.0 beschäftigen, an Diversity und Gleichstellungsbeauftragte, karriereorientierte Frauen, Studierende sowie an die Politik und breite Öffentlichkeit.
Ein Bezug des Fachbuchs mit 224 Seiten ist direkt beim Verlag möglich sowie zur Ausleihe in der Bibliothek der FH Bielefeld. Sollten Sie Interesse an einem Exemplar für Ihre Fachbibliothek haben, kontaktieren Sie uns gerne.
Auf der jährlich stattfindenden Konferenz “International Conference on Gender Research” konnte die Denkfabrik Digitalisierte Arbeitswelt erneut ein Paper erfolgreich einreichen und vorstellen. Die Autoren Prof. Swetlana Franken, Victoria Herr und Malte Wattenberg berichten unter dem Titel Leadership Competences in the Digitalized World of Work – A Question of Gender and Culture? über die Forschungsergebnisse des Projekts Women Ressource 4.0
Durch die Covid-Pandemie fand die Konferenz online statt.
Vollständige Referenz: Franken. S.; Wattenberg, M. & Herr, V. (2020): Leadership Competences in the Digitalized World of Work – A Question of Gender and Culture?, in: Jones, K.; Collins, C.; Davies, M.; Giust, M.D. & James, G. (Eds.): Proceedings of the 3rd International Conference on Gender Research (ICGR2020), Reading, S. 91-100, DOI: 10.34190/IGR.20.135
Nach erfolgreichem Abschluss Ende Januar 2020 ist nun der 52-Seitige Projektbericht „Potenziale von qualifizierten Frauen, darunter auch mit Zuwanderungsgeschichte, für die Industrie 4.0“ erschienen. Neben Status quo der Forschung zu Frauen in Führungspositionen in Industrie 4.0 Unternehmen und einer ausführlichen Beschreibung der durchgeführten Maßnahmen in diesem maßgeblich transferorientiertem Projekt, erwarten Sie insbesondere Ergebnisse aus unserer Umfrage zu erwarteten Kompetenzen.
Wie in dem Beitrag “Ergebnisse unserer Forschung – Teil 1” angekündigt, hier der zweite Teil. Die Ergebnisse wurden auf der Abschlusskonferenz vorgestellt und befinden sich dort auch zum Download als Präsentation.
Insgesamt wurden folgende Kompetenzen, Verhaltensweisen und Wissensressourcen für die digitale Transformation am relevantesten angesehen:
In der Gruppe der Studierenden sieht die Wertung übrigens so aus:
Doch von Personen aus dem Berufsleben werden die Items anders eingeschätzt:
Konferenz in Berlin zum erfolgreichen Abschluss des Forschungsprojekts Women Ressource 4.0
„Die digitale Transformation gemeinsam gestalten“ lautete das Thema der Abschlusskonferenz des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts Women Ressource 4.0, welches sich mit den Potenzialen von qualifizierten Frauen, darunter auch mit Zuwanderungsgeschichte, für die Industrie 4.0 befasst. Es waren sich alle Teilnehmenden der Konferenz einig, dass die Arbeitswelt 4.0 im Interesse der Menschen partizipativ gestaltet werden soll.
Nach einer kurzen Begrüßung der rund 70 Teilnehmenden am 17. Oktober 2019 um 11 Uhr im dbb forum berlin durch die Projektleiterin und Leiterin der Denkfabrik Digitalisierte Arbeitswelt der FH Bielefeld Prof. Dr. Swetlana Franken und ihrem Team, startete Oliver Bracht von der Eoda GmbH mit seinem Vortrag zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning und zeigte Möglichkeiten und Grenzen von KI auf. Demnach wird KI häufig überschätzt und nur der Mensch ist imstande neuartige Aufgaben zu erfüllen, Kontexte zu erkennen und vor allem kreativ zu sein.
Als zweite Referentin gab Dr. Pia Gausemeier Einblicke in die Digitalisierung der Produktion bei Miele und zeigte anhand eines „digitalen Rundgangs“ konkrete Anwendungen aus den Bereichen Data Analytics und 3D-Drucken.
Ist die menschliche Intelligenz und Lernfähigkeit ein Auslaufmodell? Mit der Beantwortung dieser Frage griff Prof. Dr. Sabine Pfeiffer der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Themen des ersten Vortrags auf und plädiert für die Einbeziehung der Belegschaft beim Implementieren von KI und Machine Learning im Unternehmen, denn laut Pfeiffer bewältigen 74% der Beschäftigten unvorhergesehene Situationen am Arbeitsplatz und „das kann KI nicht“.
Laut den Ergebnissen des Forschungsprojekts Women Ressource
4.0, welche Malte Wattenberg im Anschluss präsentierte, decken sich die von
jungen Frauen genannten erforderlichen Kompetenzen für die digitalisierte Arbeitswelt
fast vollständig mit den Erwartungen der Unternehmensvertreter(innen). Junge
Frauen sind sich über die Notwendigkeit der für die Gestaltung der digitalen
Wende notwendigen
Kompetenzen bewusst und legen dabei großen Wert auf IT-, Medien- und Problemlösekompetenz. Als Kernergebnis des Projekts hält Wattenberg fest, dass „unsere Maßnahmen wesentlich dazu beigetragen haben, jungen Frauen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte eine individuelle Kompetenzförderung zu bieten sowie eine Vernetzung mit Vertreter(inne)n aus den MINT-Berufen zu ermöglichen“.
Neben zwei weiteren spannenden Vorträgen von erfolgreichen jungen Frauen, welche über ihre Mitgestaltung der digitalen Transformation bei der Deutschen Bahn und bei Schüco referierten, schloss die Konferenz mit einer interaktiven Gesprächsrunde zum Thema „Braucht digitale Transformation Chefinnen?“ mit dem Publikum und den Referentinnen und Referenten ab.